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mU16-Jungs feiern Oberliga-Meisterschaft

Die mU16-Jungs der TGW-Hockeyabteilung haben es der U12 gleichgetan und sich ebenfalls die Meisterschaft in der Oberliga gesichert, liefen dabei aber im Trikot der TSG Heidesheim auf.

Hintergrund dieser besonderen Konstellation war ein Problem, dem sich sowohl die Wormser als auch die Heidesheimer Jungs ausgesetzt sahen. In den Jahrgängen 2007 und 2008 standen nicht genügend Spieler zu Verfügung, um eine komplette Mannschaft zu stellen und das Auffüllen mit Spielern aus jüngeren Altersklassen ging zulasten der Spiel- und Trainingsqualiät, da diese naturgemäß körperlich noch Probleme hatten mitzuhalten.

 

So beschlossen die Trainer Oli Schnerch (Worms) und Thorsten Grimm (Heidesheim) im vergangenen Frühjahr das freundschaftliche Verhältnis zwischen TGW und TSG zu nutzen, um durch eine Kooperation eine starke gemeinsame U16 zu stellen, die mit den besten Mannschaften in Rheinland-Pfalz auf Augenhöhe agieren kann und deren Ziel von Beginn an die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft war. Deshalb entschied man sich auch gegen die Gründung einer Spielgemeinschaft, die für die Deutsche Meisterschaft nicht spielberechtigt gewesen wäre, sondern verständigte sich stattdessen auf einen Wechsel der Wormser Talente nach Heidesheim.

 

Allen Spielern war von Beginn anzumerken, dass sie durch die neue Herausforderung hoch motiviert in die neue Saison gingen und trotz der wenigen gemeinsamen Trainingseinheiten- entwickelte sich schnell ein gutes Teamgefüge. Die neu formierte Mannschaft tat sich jedoch gerade zu Saisonbeginn noch schwer, ihr Potenzial auszuschöpfen und die Top-Leistung auf den Platz zu bringen. Gegen die drei Spitzenmannschaften HC Speyer, Dürkheimer HC und die SG Kreuznach/Ludwigshafen setzte es vor den Sommerferien drei -zum Teil recht deutliche- Niederlagen, die die Stimmung dämpften. Durch die Ergebnisse stand nach der Sommerpause direkt ein echtes Do-or-die-Spiel an, in dem man den TSV SCHOTT Mainz besiegen musste, um noch das Minimalziel Halbfinale zu erreichen. Die Jungs aus Worms und Heidesheim zeigten sich jedoch davon unbeeindruckt und gewannen die Partie überdeutlich mit 8:0, wodurch man ordentlich Selbstvertrauen für die Finalrunde tankte.

In dieser ging es dann im Halbfinale erneut gegen die Favoriten SG Kreuznach/Ludwigshafen, gegen die man in der Vorrunde 1:6 verloren hatte. Und auch in diesem Spiel sah es zunächst nicht danach aus, als wäre etwas zu holen, lag man doch zweimal im Spiel zurück. Die Jungs zeigten aber große Moral, kämpften sich zunächst  auf 1:1 und später 2:2 zurück und entschieden dann schließlich mit großer Nervenstärke das Penaltyschießen für sich.

 

Lohn für die laut Traineraussagen „beste Saisonleistung“ war dann das Oberliga-Finale am vergangenen Sonntag gegen den HC Speyer auf dessen Anlage. Auch gegen die Pfälzer hatte man in der Vorrunde mit 2:7 deutlich unterlegen, zeigte nun aber ein ganz anderes Gesicht. Keine 5 Minuten waren gespielt, als ein Aufbaufehler der Gastgeber genutzt werden konnte und Simon Klaka, der sich aus Frankenthal der Kooperation Heidesheim-Worms angeschlossen hatte, im Nachsetzen die frühe Führung erzielen konnte. Diese spielte der eigenen Taktik in die Karten, konnte man sich so doch primär auf das Verteidigen und schnelle Konter fokussieren, was es den Speyerern extrem schwer machte in die Partie zu kommen.

 

Erst im zweiten Viertel erspielte sich der Favorit erste nennenswerte Chancen, während der Wormser Zacharias Rolvien im Trikot der TSG Heidesheim eine aussichtsreiche Chance auf das 2:0 verpasste, was sich rächen sollte. Eine der wenigen Unachtsamkeiten in der Defensive nutzt der HC Speyer für den 1:1-Ausgleich kurz vor dem Pausenpfiff.

 

Die Jungs aus Heidesheim und Worms zeigten sich aber auch davon unbeeindruckt, standen in der Defensive sehr stabil und setzten offensiv immer wieder Nadelstiche. Einer davon führte kurz nach dem Seitenwechsel zu einer gefährlichen Situation im Speyerer Kreis, bei der zunächst auf Strafecke für die TSG Heidesheim entschieden wurde. Nach kurzer Rücksprache korrigierten die Schiedsrichter jedoch richtigerweise auf einen Siebenmeter. Bei diesem übernahm dann Simon Perl aus Worms die Verantwortung und verwandelte mustergültig. Im Anschluss daran hatte wieder Speyer mehr vom Spiel und erarbeitete sich einigen Ecken, die jedoch allesamt im Verbund verteidigt wurden, sodass es bis kurz vor Schluss beim 2:1 aus rheinhessischer Sicht blieb, ehe kurz vor Schluss der Heidesheimer Manuel Gerbig eine Strafecke für die TSG perfekt neben den rechten Pfosten setzte und zum 3:1 traf. Da man auch danach weiter aufopferungsvoll verteidigte, kam Speyer anschließend zu keinen klaren Chancen mehr und als der erlösende Schlusspfiff ertönte, war der Jubel sowohl bei den Spielern als auch den zahlreichen Zuschauern aus Heidesheim und Worms riesengroß.

 

Durch den Erfolg holte sich die Mannschaft nicht nur den Titel Oberliga-Meister Rheinland-Pfalz/Saar, sondern qualifizierte sich gleichzeitig auch für die Zwischenrunde (Achtelfinale und Viertelfinale) der deutschen Meisterschaft in 3 Wochen. Diese wird sogar vor heimischem Publikum ausgetragen, ob in Worms oder in Heidesheim werden die Verantwortlichen in der kommenden Woche noch gemeinsam entscheiden. In jedem Fall steht für die Jungs durch den Erfolg noch einmal ein riesiges Highlight an, an das sie sich sicher noch lange erinnern werden!

 

 

In der Saison spielten für die TSG Heidesheim aus Worms: Samuel Türktasar, Lasse Eisenlohr, Lorenz Grimm, Zacharias Rolvien, Simon Perl, Justus Wolff, Anton Heth, Matthieu Darnault, Enno Beike, Henry Olusanya

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Kommentare: 1
  • #1

    Rainer Stuhlträger (Dienstag, 10 Oktober 2023 21:26)

    Diese Form einer leistungsorientierten Kooperation kenne ich zwar aus meinen 76 Jahren im aktiven Hockeysport nicht, konnte mich aber bei den Spielen in Heidesheim überzeugen, dass diese zielführend ist. Der alte Kittstein aus Alzey, Vater von Detty, lässt grüßen, der diese Form einer Kooperation in Rheinhessen anstrebte. Viel Erfolg bei aller Kritik, mit der man auch diese Sache sehen muss. Den Vereinen und insbesondere den jungen Hockeyspielern hilft es.