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Weibliche Hockey-U16 nimmt an der Süddeutschen Meisterschaft teil

Versöhnlicher Abschluss einer durchwachsenen Hallenrunde

 

Für die durchaus ambitionierten Hockeymädels der TG Worms war der Winter eine sportliche Achterbahnfahrt. Für die höchste Spielklasse des heimischen Hockeyverbandes RPS hatten fünf Teams gemeldet. Der Spielplan sah vor, dass nach drei Vorrundenspieltagen im Modus „jeder gegen jeden“ in einer Endrunde die vier bestplatzierten Mannschaften den Landesmeister ausspielen.

 

Die Wormserinnen waren mit den Dauerrivalinnen aus Bad Kreuznach und Frankenthal dem Favoritenkreis zuzurechnen, auch wenn sie den mit Abstand jüngsten Kader des Doppeljahrgangs 2007/08 stellten. Der Auftritt der Mädels beim gut besetzten Vorbereitungsturnier beim Mannheimer HC im November bestätigte die berechtigten Hoffnungen auf ein gutes Abschneiden. Auch Anfang Januar hatten sie beim Tiffy-Cup des TSV Mannheim und einem Trainingsturnier in Köln zwei zweite Plätze belegt. 

 

Doch gleich am ersten Spieltag mussten sie eine 2:3 Niederlage gegen die Angstgegnerinnen vom VfL Bad Kreuznach hinnehmen. Und auch die beiden folgenden Spieltage lief es nicht rund. Drei weitere Niederlagen und zwei Unentschieden reichten am Ende nur zu Platz 3, gleichbedeutend mit einem Halbfinale gegen Bad Kreuznach. In diesem Spiel „um alles“ lagen die Wormserinnen schnell 0:2 zurück, konnten aber zum 2:2 ausgleichen, nur um dann doch durch einen Konter nach einer eigenen Strafecke Sekunden vor Ende das 2:3 hinnehmen zu müssen. Die Aussicht auf die Teilnahme an der Süddeutschen Meisterschaft war damit eigentlich dahin und die Saison beendet. Doch unverhofft kommt oft. Da Bad Kreuznach die Teilnahme absagte, rückten die Wormserinnen an deren Stelle und machten sich auf den Weg nach Neunkirchen, dem diesjährigen Austragungsort des Saisonhöhepunkts. 

 

Dass die Trauben hier hoch hängen würden, war allen klar. Es galt, sich gut zu verkaufen, die Wormser Tugenden - Kampf und Kondition – bestmöglich einzusetzen und mit den Top-Mannschaften aus Baden-Württemberg, Hessen und Bayern mitzuhalten. Das gelang im ersten Spiel eine Halbzeit lang auch wunderbar, konnten die Wormserinnen zur Überraschung aller in der gut gefüllten und stimmungsvollen Halle gegen den hochfavorisierten bayrischen Meister vom Münchener SC zur Halbzeit ein 0:0 halten. Das Spiel ging dann noch 0:4 verloren, den Respekt aller hatte sich das Team damit aber schon erspielt. Und das zurecht, wie sich am Ende herausstellte: die Münchenerinnen wurden Süddeutsche Meister. Nicht zuletzt der verletzungsbedingte Ausfall einer Stürmerin noch während dieses Spiels und die Schwächung durch das Fehlen einer weiteren Offensivspielerin im dritten Spiel des Tages führte in der Folge zu zwei Niederlagen gegen den hessischen Meister SC 80 Frankfurt und den HC Ludwigsburg. 

 

Am zweiten Tag standen noch zwei Partien auf dem Programm. Die ersatzgeschwächten Wormserinnen konnten gegen den Hanauer THC gut mithalten, erzielten durch Lotte Hasselmann das erste Turniertor und verloren am Ende nur knapp mit 1:3. Somit kam es zum rheinland-pfälzischen „Endspiel“ um Platz 7 gegen die TG Frankenthal. Das Spiel war gewohnt eng, aber mit Vorteilen für die Nibelungenstädterinnen, die mit 1:0 in die Pause gingen (Tor Wasiliki Dagas). Ein weiteres Tor gelang ihnen trotz Chancen nicht und die Pfälzerinnen konnten durch eine Strafecke wenige Minuten vor Schluss den schmeichelhaften Ausgleich erzielen. Das bessere Torverhältnis entschied damit über die Endplatzierung und die Wormserinnen durften sich über Platz 7 freuen. 

 

In der anstehenden Feldsaison werden die Karten neu gemischt. Die Wormserinnen gehen als Titelverteidigerinnen in die Oberligasaison und freuen sich schon jetzt auf anspruchsvolle Aufgaben vor dem Saisonstart: bei Vorbereitungsturnieren in Hamburg und Bonn warten Anfang April die nächsten hochkarätigen Gegnerinnen aus ganz Deutschland auf die Mädels der TG Worms!

 

Es spielten: Nikulski, Beck (beide Tor), Schüssler; Wieser; Behr; Gassem, L.; Hasselmann (1), Magoss, Callaba-Achatz, Dörr, Dagas (1), Gassem. N.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Sebastian (Donnerstag, 29 Februar 2024 17:08)

    Ein echt toller Artikel.
    Was mich nur etwas im Text verwundert hat, ist diese Textzeile:
    "In der anstehenden Feldsaison werden die Karten neu gemischt. Die Wormserinnen gehen als Titelverteidigerinnen in die Oberligasaison."
    Soweit mir bekannt ist, ist der Titelverteidiger Frankenthal.